Ukraine

Nach Putins Geburtstag – Ukraine feiert Brückenbrand

Am Samstagmorgen brach ein Brand auf der Krim-Brücke aus. Ukrainische Politiker feiern in den sozialen Medien die Zerstörung.

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Ein schwerer Brand auf der Krimbrücke soll von einer Autobombe entfacht worden sein.
Ein schwerer Brand auf der Krimbrücke soll von einer Autobombe entfacht worden sein.
- / AFP / picturedesk.com

In der Ukraine sind die Bilder von der brennenden und zerstörten Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Jubel aufgenommen worden. "Krim. Die Brücke. Der Anfang", schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Samstag bei Twitter. "Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurück." Podoljak sagte aber nicht explizit, dass die Ukraine verantwortlich sei für die Explosionen und den Brand auf der Brücke.

Das Verteidigungsministerium twitterte: "Der Lenkwaffenkreuzer Moskwa und die Brücke von Kertsch – zwei berüchtigte Symbole der russischen Macht auf der ukrainischen Krim – sind gesunken. Was kommt als Nächstes, Russkis?"

Der Vorsitzende der Partei Diener des Volks des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski äußerte sich nicht direkt zur Urheberschaft der Tat. Die "illegale russische Konstruktion" falle auseinander und fange Feuer, schrieb David Arachamia auf Telegram. Der Grund sei einfach: "Wenn man etwas Explosives baut, wird es früher oder später explodieren. Und das ist erst der Anfang." Russland sei nicht besonders bekannt für eine zuverlässige Konstruktionsweise.

"Happy Birthday Mr. President"

Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Oleksij Danilow, postete auf Twitter ein Video mit der brennenden Brücke auf der linken Seite und auf der rechten ein Video von Marilyn Monroe mit ihrem berühmten Song "Happy Birthday Mr. President". Putin feierte am Freitag seinen 70. Geburtstag.

Am frühen Samstagmorgen waren Kesselwagen mit Treibstoff auf einem Güterzug in Brand geraten. Nach Angaben russischer Ermittler explodierte ein Lastwagen auf dem Straßenteil der Brücke. Die Detonation soll dann die weit entfernten Kesselwagen in Brand gesetzt, die Gleise zerstört und auch noch Teile der Fahrbahn an mehreren Stellen zerstört haben.

Die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der Geheimdienst SBU hinter der Spezialoperation stecke. Der SBU bestätigte das nicht, veröffentlichte aber wie viele offizielle Stellen in der Ukraine in den sozialen Netzwerken Aufnahmen von der brennenden Brücke – und stellte ein Gedicht dazu.

Rote Linie überschritten?

Neben all der Freude sei in der Ukraine aber auch Angst spürbar, wie die BBC aus Saporischschja berichtet. Die Menschen dort fürchten demnach, dass Russland Vergeltung für die Schmach in der Krim üben könnte. Der Kreml hat immer wieder betont, dass ein Angriff auf die Brücke ein klares Überschreiten der roten Linie sei. Der Machtapparat in Moskau drohte für den Fall mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew. Wie Russland auf die Explosion reagieren wird, dürfte sich in den kommenden Tagen zeigen.

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    Das Feuer auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden durch die Explosion einer Autobombe ausgelöst worden.
    Das Feuer auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden durch die Explosion einer Autobombe ausgelöst worden.
    - / AFP / picturedesk.com